Waldbaden - irgendetwas zwischen Esoterik und Bäume umarmen?
Mit ähnlicher Skepsis näherte sich Sigrun, ihres Zeichens gelernte Drogistin, dem Thema, bevor sie im Kirchheimerhof Gastgeberin aus Leidenschaft wurde.
„Im Wald war ich schon immer gern. Kräuter sammeln mit Tante Huberta. Mit Mami Schwarz- und Preiselbeeren holen und dabei die Hälfte wegnaschen. Verstecken spielen …“ Sigrun erinnert sich. Auch an die Ausbildung zur diplomierten Waldbademeisterin. „Ich wollte lernen, was wirklich dran ist. Fachwissen erwerben. Und meine eigene Praxis entwickeln.“ Und setzt nach: „Ich war nahe dran, am ersten Tag meiner Ausbildung alles hinzuwerfen. Schneeregen, Nebel, durchnässte Kleidung, zittern vor Kälte. Der Wald und ich. Doch dann ging alles sehr schnell.“
Nun lädt sie ihre Gäste gern auf ein paar Stunden Achtsamkeit ein. Den Wald sozusagen einatmen, mit neuen Augen sehen, seinen Klängen lauschen. Meditativ wahrnehmen, mit den Naturschätzen etwas gestalten, den Wald riechen und lauschen. Das Bad in Düften und flirrendem Licht genießen. Und mit der Zeit und Gelassenheit kommt das genauere Hinschauen. Grün ist nicht immer Grün. Es gibt viel zu lernen. Und noch mehr zu erspüren. Und je tiefer wir uns einlassen auf den Wald, je achtsamer wir baden in der Sinnlichkeit der Düfte, Formen und greifbaren Reize, desto kraftvoller breitet sich der Wald in uns aus.
Es gibt viel Wald rund um den Kirchheimerhof. Es gibt viel zu entdecken, weiß Sigrun. Und kennt die Wege, die uns dorthin führen. In den Wald. Und in unsere Mitte.